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Norge på langs - Vorbereitungen & Packliste

Der Gedanke "Norge på langs" spukte schon lange in unseren Köpfen umher. Aber seit wir im Sommer 2021 beschlossen haben, dass wir diesen Traum tatsächlich in die Tat umsetzen wollen, hat er so ziemlich jede freie Minute beansprucht.


Das wichtigste To-Do auf unserer Liste war die Routenplanung. Norge på langs ist kein markierter Wanderweg, wie beispielsweise der PCT in den USA oder der E1 in Europa, sondern einfach die Idee, ein ganzes Land der Länge nach zu durchqueren. Auf einigen Streckenabschnitten kann auf markierte Wanderwege (wie z.B. den Kungsleden, den Nordkalottleden oder den E1) zurückgegriffen werden. Auf anderen Abschnitten gibt es gar keine Wege und man muss sich diese selbst suchen. Digital planten wir unsere Route mit Garmin Basecamp und ut.no. Zusätzlich haben wir uns für die wichtigsten Gebiete Wanderkarten bestellt. Für die erste grobe Planung haben wir die drei großen Übersichtskarten des norwegischen Wandervereins DNT genutzt.



Und so sah unsere geplante Route auf den Übersichtskarten aus:




Unser Fazit zur Routenführung findet ihr am Ende des Artikels.



Parallel zur Routenplanung widmeten wir uns der Verpflegungsplanung. Stundenlang tüftelten wir an wandertauglichem Proviant und Paketinhalten, rechneten Kalorien gegen Gewicht und probierten uns durch verschiedene Trekkingnahrungsmarken.

 

Da wir bisher nur mit unserem VW-Bus in Norwegen waren, haben wir im Supermarkt noch nie darauf geachtet, welche leichten und ungekühlten Lebensmittel es gab. Deshalb fiel uns ziemlich schwer, zu entscheiden, was wir im Supermarkt nachkaufen können und was lieber in die Pakete sollte.

 

Um herauszufinden, wie viele Pakete wir überhaupt benötigten, zeichneten wir uns erst einmal alle Supermärkte, Tankstellen und Sport-/Outdoorläden auf der Karte ein, an denen wir vorbeikommen würden. Im dicht besiedelten Süden kommt man so regelmäßig an Supermärkten vorbei, dass es dort keine Pakete braucht.


Diese Pakete zu planen und den Versand zu organisieren, gehörte mit zu den aufwendigsten Punkten während den Vorbereitungen.


Wir haben lange überlegt, was wir in die Pakete packen und was nicht, haben die einzelnen Gegenstände gewogen, alles in ein Paket geschichtet und dann festgestellt, dass es nicht alles reinpasst oder insgesamt zu schwer wird. Da Pakete ab 10 kg deutlich mehr Versandkosten hatten, wollten wir uns auf 10 kg beschränken. Da der Inhalt der Pakete ja immer für zwei Personen reichen sollte und man auf so einer Tour auch einen deutlich erhöhten Kalorienverbrauch hat - nämlich etwa 5000 kcal pro Tag, war das leichter gesagt als getan. Und so verwandelte sich unsere Wohnung mehr als einmal in ein Lebensmittel-Kisten-Choas.



Irgendwie haben wir es dann tatsächlich geschafft:


6 Pakete sind es insgesamt geworden.

Geschickt haben wir sie an Campingplätze, Hütten oder Postämter in Tynset, Storlien, Umbukta, Sulitjelma, Abisko und Alta. Auch hier mussten wir allerdings mehrmals umplanen, weil manche Hütten, die wir angeschrieben haben, keine Straßenanbindung haben und somit keine Pakete empfangen können und wieder andere gar nicht geantwortet haben. Die meisten waren jedoch super nett und hilfsbereit!



Unser Fazit zu den Lebensmittel-Paketen findet ihr am Ende des Artikels.



Dann musste natürlich auch unsere Trekking-Ausrüstung noch optimiert und ergänzt werden. Stundenlanges Recherchieren, Vergleichen und Ausprobieren lag schließlich hinter uns. Unsere finale Packliste sah dann so aus:


Kleidung:




Gegenstand

Miri

Gewicht

Flo

Gewicht

Hardshell-Jacke

Patagonia Calcite Jacket

370

​Bergans Slingsby 3L Jacket

​440

​Isolationsjacke

Mountain Equipment Superflux

380

​Arcteryx Atom LT Hoody

​375

​dünne Fleece-Jacke

​Arcteryx Delta LT

​220

​Arcteryx Delta LT

​265

dicke Fleece-Jacke

Houdini Power Hoodie

​390

Mountain Equipment Shroud Hooded Jacket

475

Wanderhose lang

​Lunghags Makke Pants

​230

Lundhags Authentic Pants

​600

​Wanderhose kurz

​Bergans Utne Shorts

​160

​Lundhags Makke Shorts

270​

Regenhose

Berghaus Pacelite GTX

​210

Rab Downpour Plus 2

​330

Merino-Langarmshirt

​Icebreaker 200 Oasis

150

Icebreaker 175 Everyday

170

​Merino-Shirt

​Super.Natural Essential Tee (2x)

90

​Super.Natural Essential Tee (2x)

130

Lange Merino-Unterhose

Icebreaker 200 Zone Leggins

170

Icebreaker 175 Everyday Leggins

155

Sport-BH

Icebreaker Sprite Racerback

60

-

Unterwäsche

​Icebreaker Siren (4x)

20

Icebreaker Anatomica Cool-Lite (3x)

65

Mütze, Cap, Stirnband, Buff

Bench, Bergmensch, Bergans, Merino-Buff

50, 82, 20, 40

Barts, Patagonia Airshed Cap, -

65, 60

​Softshell-Handschuhe

Ziener Idealist GTX

65

​Icebreaker Merino Tech Trainer Hybrid

50

Wasserdichte dicke Hand-schuhe

ab Herbst:

Hestra C-Zone Contact Pick up

100

ab Herbst:

Hestra C-Zone Contact Pick up

100

Moskito-Kopfnetz

​Smidge

25

Smidge

25

"Fußbekleidung":

​Gegenstand

Miri

Gewicht

Flo

Gewicht

​Wanderstiefel





anfangs: Aku Superalp GTX

später: Hanwag Blueridge Mid

1330 980

Hanwag Tatra II GTX




Schuhpflege: Hanwag Shoe Wax

1750




10

Wandersocken

​CEP Hiking Merino Midcut Socks (2x)

55

CEP Hiking Merino Midcut Socks (2x)

60

Einlegesohlen

Sidas Outdoor 3feet mid

90

Sidos Outdoor 3feet mid

100

Zweitschuhe

anfangs: TevaTerra Fi Lite Leather

später: Mammut Fertig II Low Btx

450


560

Teva Terra Fi Lite Leather

890

Neoprensocken

Camaro Titanium Thermo Socks 2.5

100

Pijon 3mm Neopren Socken​

130

Gamaschen

​Urberg Outdoor Gaiters

110

Urberg Outdoor Gaiters

130

Ausrüstung:



gemeinsame Ausrüstung:

Gegenstand

Marke

Gewicht

Zelt

Exped Orion II Extreme

​3150

Packsack Zelt

Sea to summit Ultra-Sil eVent Kompressionssack M

90

Gaskocher

MSR Pocket Rocket 2

105

Windschutz

anfangs: Edelrid Wind Protection Fold

später: selbst gebastelt aus Alufolie

255

50

Topf + Schüsseln

​Sea to summit Sigma Pot 1,9l Cookset 2.1 (+2 x DeltaLight Bowls)

420

Messer

Opinel 6 carbon

28

Löffel

Optimus Titan long spoon (2x)

19

Gaskartusche

​Primus Power Gas 230G

390

​Kompass

​Kasper & Richter Sherpa

65

Ultralight Dosenöffner

Coghlans G.I. Dosenöffner P38

4

Wasseraufbereiter

STERIPEN - Quantum UV Water Purifier

175

Filteraufsatz

​SteriPen 40 MICRON Vorfilter für Weithalsflaschen

40

Klappspaten

MFH Minischaufel klappbar

140

Ultralight Waschschüssel

Sea to summit Kitchen Sink 10L

130

Geschirrtuch

Sea to summit Airlite Towel S

15

Karabiner

LACD Medium Materialkarabiner (10x)

7

Reepschnur

Edelrid PES Cord 4mm

120

Reparaturkleber elastisch

Stormsure

5

Miniwärmflasche (während der Tour nach Hause geschickt)

Hugo Frosch Mini Wärmflasche 0,2l

105



weitere Ausrüstung:

Gegenstand

Miri

Gewicht

Flo

Gewicht

Rucksack

​Osprey Ariel Plus 70

2550

​Gregory Baltoro 85

2450

Schlafsack

Sea to summit Flame Fm IV

900

Mountain Equipment Helium 800

1230

Packsack für Schlafsack

Sea to summit eVent Kompressionssack S

130

Sea to summit eVent Kompressionssack S

130

Schlafsack-Inlet/ Hüttenschlafsack

Cocoon Mummyliner Silk economy

120

​Cocoon Mummyliner Silk economy

120

Isomatte



später zusätzlich:

Sea to summit Comfort Light Insulated Mat

Therm-a-rest Z lite Sol

795



410

Sea to summit Ultralight Insulated Mat

Therm-a-rest Z lite Sol

625



410

Kissen

anfangs: Therm-a-rest compressible pillow S

später: Sea to summit Aeros ultralight pillow

200


60

anfangs: Therm-a-rest compressible pillow S

später: Sea to summit Aeros ultralight pillow

200


60

Packsäcke

Sea to summit Ultra Sil Dry Sack (8l, 8l, 2l),

eVac Dry Sack 13l

30 / 30 / 23 /

70

Sea to summit Ultra Sil Dry Sack (8l, 8l, 2l),

eVac Dry Sack 13l

30 / 30 / 23 /

70

Trekkingstöcke +

Asphaltaufsätze

Leki Khumbu Lite AS

Leki Gummipuffer

530

30

​Leki Khumbu Lite AS

Leki Gummipuffer

530

30

Trinkflaschen

Nalgene Everyday 1L

180

Nalgene Everyday 1L

180

Faltbare Trinkflaschen

Platypus Softbottle 1l​

25

Platypus Softbottle 1l

25

Tassen

anfangs: Bergmensch Emaille Tasse

später: Wildo Fold-A-Cup

150


25

anfangs: Emaille Tasse Wilderness

später: Wildo Fold-A-Cup

135


25

Sitzunterlage

​Therm-a-rest Z-Seat

55

​Forclaz Sitzkissen Trek faltbar

55

wiederverwend-bare Müllsäcke

​Sea to summit Ultra-sil Dry Sack 4l

25

​Sea to summit Ultra-sil Dry Sack 4l

25

Blackroll

-

Blackroll Mini

20


Technik:



​Gegenstand

Marke

Gewicht

Powerbank

Anker Powercore Essential 20000

350

Kamera + Objektiv

Fujifilm XT-3 + Fujifilm XF 35mm f/2,0 R WR

730

Ersatzakku Kamera

Fujifilm Akku NP-W126

50

Kameratasche

MegaGear Ultra-Light Neoprene Camera Case for Fujifilm XT-3

50

Actioncam

​GoPro 7

210

Stativ (wurde während der Tour nach Hause geschickt)

Cullman Carvao 816TC Carbon

650

SD-Karten & Kartenmappe

​2x Sony Tough SDXC-Karte Cl10 UHS-II U3

2x SanDisk 2x Extreme Pro

SANDISK Extreme® PRO

Eco Fuseo SD-Kartenhülle

65

Handys

Iphone 11, Motorola Moto G30

230 / 220

GPS-Uhr

Garmin Fenix 6

95

Stirnlampen

​Petzl Actic (2x)

90

wasserdichte Bluetoothbox (während der Tour nach Hause geschickt)

JBL Clip 3

210

Notfallsender

Spot Gen3

130

Ladekabel

Ladeverteiler Anker PowerPort 5 × 1

1x Lightning-Kabel

1x USB-C-Kabel

1x Garmin-Ladekabel

1x Mini-USB-Kabel

​225

20

25

15

10

Ersatzbatterien

​Energizer Ultimate Lithium AAA

Energizer Ultimate Lithium AA

35

65

Mundharmonika (während der Tour nach Hause geschickt)

Blues Harp D

90


Hygiene:



Gegenstand

Marke

Gewicht

Kulturbeutel

Deuter Washbag Tour II

62

Zahnbürste

verschiedene (2x)

18

Zahnpasta-Tabs

Happy Brush

65

Zahnseide

no name

12

Kamm

Tangle Teezer Mini Wet Detangler

35

Toilettenpapier


95

Haargummis

no name

10

Festes Shampoo

Rosenrot Naturkosmetik

60

Seife/Spüli/Waschmittel

Sea to Summit Wilderness Wash

290

Trekkinghandtücher

Sea to summit Airline Towel S & L

​15 / 50

Kleiner Spiegel

25

Sonnencreme

115

Insektenschutzmittel

wird in Norwegen gekauft

Medikamenten- & Verbandstasche


235

Dann kam der spannendste Teil: Die Rucksäcke einmal "probe-packen" und beten, dass alles reinpasst - und wir sie dann vor allem auch noch tragen können ...


So sehen unsere beiden Trekkingrucksäcke Greg & Bertl gepackt aus:


Neben den schönen und mit Vorfreude behafteten Vorbereitungen gab es allerdings auch noch einiges an Organisatorischem zu erledigen:

  • Jobs kündigen und Projekte fertigstellen

  • Krankenversicherung in Deutschland pausieren und Auslandskrankenversicherung abschließen

  • DNT-Mitgliedschaft abschließen

  • Vorgehen mit bestehenden Versicherungen klären (pausieren? im Ausland gültig?)

  • Untermieter für die Wohnung suchen

  • Gemeinsames Reisekonto einrichten

  • Trailmanager festlegen

  • Handyvertrag umstellen

  • Autos abmelden

  • Spot Notfallsender aktivieren

  • ...


Auch, wenn wir zwischenzeitlich vor lauter To-Do-Listen gar nicht wussten, wo wir anfangen sollen und es auch etwas herausfordernd war, die ganzen Vorbereitungen in unserem Alltag irgendwo unterzubringen ...


Die Vorfreude auf dieses Abenteuer war einfach riesig und wir konnten es gar nicht erwarten, endlich los zu laufen!


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Unser Fazit zu unserer Ausrüstung:


Am Anfang haben wir vielleicht etwas naiv gepackt... Da eine 5-monatige Tour ja auch irgendwie zum neuen Alltag wird, wollten wir auf ein paar "Luxus"-Gegenstände nicht verzichten. Aber je länger wir unterwegs waren, desto mehr merkten wir jedes einzelne überflüssige Gramm im Rucksack. So wanderten einige Gegenstände bald in ein Paket und traten den Rückweg nach Hause an. Insgesamt hatten wir drei solcher „Ausmist-Aktionen“ und jedes Mal waren wir wieder erstaunt darüber, wie viele Gegenstände wir doch später noch als unnötig identifizierten, die bei den ersten Malen noch durchgerutscht waren. So wurde unser Rucksack im Laufe der Tour immer wieder ein Stückchen leichter. Und wir lernten, mit wie wenig man tatsächlich auskommt. Trotzdem sind wir immer noch weit von „ultraleicht“ entfernt und unsere Packliste könnte bestimmt noch weitere Optimierungen vertragen. Gerade für ein Land wie Norwegen mit so rauen Wetterbedingungen war ultraleicht aber auch nie unser Anspruch!


Im Folgenden wollen wir ein kurzes Fazit zu unserer Ausrüstung geben – bei welchen Gegenständen wir überlegt haben, was sich bewährt hat und was nicht, auf was wir verzichten konnten und auf was nicht.


Kleidung: Da man auf einer NPL-Tour verschiedene Jahreszeiten erlebt, musste auch unsere Kleidung während der Tour angepasst werden. So schickten wir z.B. angesichts des kalten, regnerischen Sommers relativ früh unsere kurzen Wanderhosen nach Hause. Im Herbst wanderten dann ebenfalls unsere kurzärmligen Baselayer in ein Paket nach Deutschland und wir ließen uns stattdessen in unser nächstes Depot-Paket einen zweiten Satz lange Unterwäsche mitschicken. Außerdem kauften wir uns nach dem Sommer noch dickere und (eigentlich) wasserdichte Handschuhe und ein paar richtig dicke Wollsocken für nachts. Die wasserdichten Handschuhe hielten dieses Versprechen leider nicht wirklich. Da sind wir immer noch auf der Suche nach welchen, die dem Regen tatsächlich auch über längere Zeit standhalten. Wer hier Tipps hat, gerne her damit ;)


Schuhe: Wir hatten beide ein Paar Bergstiefel und ein Paar Trekkingsandalen (für die Flussquerungen und für abends) dabei. Die doch recht steifen Bergstiefel haben uns im Gelände gute Dienste geleistet, uns aber auf den langen Asphaltetappen, die auf einer NPL-Tour immer wieder vorkommen, oft schmerzende Füße bereitet. Ich vermute, dass u.a. dadurch auch meine Achillessehnen-Entzündung entstanden ist. In Norwegen habe ich mir dann für leichteres Gelände und Asphalt ein paar Trailrunner gekauft und damit meine Trekkingsandalen ersetzt. Vom Gewicht her machte das auch nur einen Unterschied von 100g aus. Außerdem habe ich meine recht hohen Bergstiefel durch niedrigere und leichtere Wanderstiefel ersetzt. Mit dieser Lösung bin ich dann super zurechtgekommen. Auch Flo hätte anstatt der Trekkingsandalen im Nachhinein lieber leichte Trailrunner gehabt.

Was wir definitiv wieder so machen würden: ein kleines Döschen Wachs zur Schuhpflege mitnehmen! Dadurch, dass Flo die Schuhe regelmäßig gewachst hatte, waren sie auch am Ende der Tour noch in einem top Zustand, so dass er sie jetzt einfach nur wieder besohlen lassen und weiterhin tragen kann.


Grödel: Bei den Grödel hatten wir sehr lange überlegt, ob wir sie mitnehmen sollen oder nicht. Wir entschieden uns für letzteres. Die Situationen, in denen sie nützlich gewesen wären, konnten wir an einer Hand abzählen. Meistens waren die Schneefelder schon viel zu weich und die Gefahr bestand eher darin, einzubrechen als abzurutschen. Dabei hätten uns die Grödel auch nicht viel gebracht. Erst später im Herbst gab es ein paar vereiste, steilere Schneefelder, bei denen wir an unsere Grödel gedacht hatten. Sie waren aber auch ohne nicht gefährlich, hätten aber z.B. in einem kalten Bad im See enden können. Wir würden sie aber aufgrund des hohen Gewichts auch beim nächsten Mal wieder daheim lassen.


Neoprensocken: Auch hier haben wir viel überlegt, waren am Ende aber froh, sie dabei gehabt zu haben. Gerade die längeren Flussquerungen waren so doch etwas erträglicher. Und auch bei nassen Wanderschuhen haben sie als Wandersockenersatz die Füße warm und trocken gehalten.


Zelt: Mit 3,15 kg ist unser 2-Personen-Zelt definitiv kein Leichtgewicht. Oft haben wir deshalb überlegt, ob es nicht auch ein leichteres Zelt getan hätte. Bei diesem verregneten Sommer waren wir allerdings jeden Tag froh um die Extreme-Version des Zeltes mit seiner hohen Wassersäule und den komplett verschließbaren und dadurch bei Bedarf meshfreien und somit windfesten Eingängen. Es hat sowohl mehreren Wochen Starkregen als auch Sturmböen mit über 80 km/h standgehalten. Für uns war unser Zelt wie eine schützende Festung, in der wir uns immer wohl und sicher fühlten, egal was draußen für ein Wetter tobte.


Footprint: Ein Footprint hatten wir uns während der Tour noch zugelegt. Zum einen damit unser Zeltboden sich von den ständigen Wassermassen, denen er von unten trotzen musste, erholen konnte (die Böden waren nach den andauernden Regenfällen so voller Wasser, dass selbst 10.000 mm Wassersäule nicht mehr ausreichten). Zum anderen, da wir vor allem im Fjell sehr oft auf recht struppigem Boden zelten mussten oder der Boden von hunderten Krähenbeeren bedeckt war, die dunkle Flecken auf dem Zeltboden hinterließen. Zusätzlich verbesserte es die Kondensation und schirmte die Kälte vom Boden etwas mehr ab.


Isomatte: Mit unseren Isomatten waren wir mega zufrieden und haben darauf super bequem geschlafen. Gegen Ende der Tour, als es dann nachts auch mal Minusgrade hatte, haben wir uns noch dünne faltbare Isomatten zum darunter legen gekauft, um den R-Wert noch etwas zu erhöhen.

 

Kissen: Wir hatten zuerst komprimierbare Kissen von Therm-a-Rest dabei, die uns aber vor allem deshalb schon länger störten, weil sie im Rucksack so viel Platz wegnahmen. Deshalb wurden sie bald durch aufblasbare Kissen ersetzt. Anfangs waren wir skeptisch, doch wir merkten schnell, dass sie sogar bequemer waren, da man durch das Aufblasen selbst bestimmen konnte, wie fest oder weich das Kissen sein soll.


Windschutz für den Campingkocher: Für uns unverzichtbar in Norwegen! Ohne wäre das Kochen draußen oft unmöglich gewesen. Unseren Alu-Windschutz haben wir nach einiger Zeit allerdings durch einen selbstgebastelten leichteren Windschutz aus Alufolie ersetzt, der zusammengefaltet genau in unseren Topf passte.


Topf: Wir haben kurz vor der Tour noch unseren Alu-Topf gegen den etwas schwereren Edelstahltopf von Sea-to-summit getauscht und diese Entscheidung auch nicht bereut. Beim Alu-Topf ist uns öfter etwas angebrannt und das konnte ohne Beschädigung der Anodisierung nicht wieder entfernt werden. Dieses Mal hatten wir ein kleines Stück Stahlwolle (wiegt fast nichts) dabei und konnten angebrannte Stellen damit problemlos nur mit Wasser wieder lösen. Da wir nicht nur Wasser für Trekkingnahrung, sondern auch richtige Gerichte darin kochen wollten, war das für uns ein wichtiger Punkt.


Wasser-Aufbereitung: Wir hatten uns für die Wasseraufbereitung mit UV-Licht (SteriPen) entschieden. In Norwegen und auch in Schweden und Finnland ist wahrscheinlich in 99 % der Fälle überhaupt keine Wasseraufbereitung notwendig, da es kaum irgendwo anders so gutes Wasser gibt. In den Fjellgebieten hatten wir auch nie Probleme, an ausreichend Wasser zu kommen. Doch vor allem im Süden auf den langen Asphaltetappen war die Wasserversorgung öfter schwierig und wir hatten öfter Flüsse und Bäche, die nur noch ein brauner Rinnsal waren. Da waren wir dann doch froh, das Wasser aufbereiten zu können. Und man weiß ja nie, ob nicht doch mal flussaufwärts ein verendeter Lemming im Fluss liegt.


Tassen: Jaa, unsere Tassen… Am Ende hatten wir drei verschiedene Tassen auf unserer Tour dabei. Anfangs hatten wir Emaille-Tassen, aus denen der Kaffee natürlich viel besser schmeckte, weil sie schön aussahen. Dass die aber viel zu schwer waren, mussten wir uns bald eingestehen. Wir ersetzten sie durch die in Norwegen typischen und leichteren Holztassen, die wir außen an den Rucksack hingen. Leider gaben sie nach einiger Zeit einen komischen Geschmack an die Flüssigkeiten darin ab und so landeten wir letztendlich bei faltbaren Kunststofftassen. Das Packmaß war winzig und das Gewicht mit nur 25g extrem gering und wir waren vollends zufrieden damit!


Klappspaten: Definitiv unverzichtbar auf so einer Tour ;) Unseren haben wir allerdings nach der Tour gegen einen noch leichteren aus Titan (Vargo Dig Dig Tool) ersetzt. Dieser wiegt nur 36g und damit konnten wir nochmal ca. 100g Gewicht einsparen.


Kamera & Stativ: Wir hatten uns eh schon für ein sehr leichtes Carbonstativ mit nur 650g entschieden. Bei unseren Ausmistaktionen beschlossen wir dann aber, dass selbst das zu viel ist und gingen ab da ohne Stativ weiter. Hin und wieder hätten wir eines vermisst, aber am Ende ging es auch ohne und wir mussten eben ein paar Mal kreativ werden. Unsere Kamera ist auch nicht gerade ein Leichtgewicht, da wir aber beide das Fotografieren lieben, waren wir trotzdem froh, eine System- und keine kleine Digitalkamera oder nur das Handy dabei zu haben.


Ultralight-Waschschüssel: Ursprünglich geplant, um unterwegs Wäsche waschen zu können, diente sie dann hauptsächlich dazu, meine entzündete Achillessehne unterwegs zu kühlen. Als die akute Entzündung vorbei war, wanderte sie ebenfalls in ein Paket nach Hause und wir haben sie auch nicht vermisst.


Miniwärmflasche: Ich als Frostbeule dachte zu Beginn, eine leichte Mini-Wärmflasche wäre eine geniale Idee gegen kalte Füße im Schlafsack :D Allerdings stellte sich ziemlich schnell heraus, dass die erbrachte Wärmeleistung einer so winzigen Wärmflasche nicht annähernd ausreichte. Außerdem war das Wasser oft eh schon knapp fürs Kochen und Abspülen, so dass selten etwas dafür überbleiben würde. Auch sie machte sich deshalb zügig wieder auf den Heimweg.


Bluetoothlautsprecher: Diese kleine wasserdichte Box, die uns am Anfang so viele Regentage verschönerte, unsere Motivation an langen Straßenetappen hochhielt und für viele gemütliche Abende im Zelt sorgte, war auch einer dieser „Luxusgegenstände“, die wir uns für so eine lange Tour genehmigten, aber dann bald den Heimweg antreten musste. Und auch, wenn wir sie uns oft zurück gewünscht hätten, waren wir froh über die eingesparten 210 Gramm!


Mundharmonika: Flo's Mundharmonika verschönerte uns so manchen Zelt-Abend. Flo macht leidenschaftlich gerne Musik. Da es aber einfach ein bisschen unpraktisch ist, eine Gitarre auf den Rucksack zu schnellen, wurde sie während der Tour von einer kleinen Mundharmonika vertreten. Doch leider fiel auch die nach einigen Wochen einer Gewichtsoptimierungsaktion zum Opfer und musste den Weg nach Hause antreten. Wäre meine Verletzung nicht gewesen und dadurch die Gewichtsreduktion umso wichtiger, hätten wir sie wahrscheinlich dabei behalten. Umso glücklicher war Flo jedes Mal, wenn auf einer Hütte mal eine Gitarre herumlag ;)


Wärmepads: Die haben wir unterwegs noch ergänzt. Die kleinen Stoffpads (z.B. von The Heat Company), die nach dem Öffnen mit Sauerstoff reagieren und dadurch warm werden, haben wir in einem Sportladen entdeckt. Sie halfen uns auf den letzten Etappen, unsere eiskalten Finger nach dem Zeltabbau am Morgen oder unsere erfrorenen Füße nach kalten Flussquerungen oder bei nassen Schuhen wieder aufzutauen. Sie waren klein und dünn und dadurch auch sehr leicht. Für die letzte Etappe ließen wir uns auch noch welche in unser Versorgungspaket packen.


Mit allen anderen, hier nicht aufgeführten Gegenständen unserer Packliste waren wir total zufrieden und haben sie auch auf unseren weiteren Touren wieder genutzt.


Unser Fazit zur Routenführung:


Für die Etappen bis zu unserem ersten Vorsorgungspaket in Tynset trugen wir die Karten von Anfang an im Rucksack mit. Auch die drei DNT- Übersichtskarten, in die so gut wie alle DNT-Wanderwege und auch die Hütten eingezeichnet sind, hatten wir von Beginn an im Rucksack dabei. Ab Tynset waren die Karten dann immer für die jeweils nachfolgenden Gebiete in unseren Versorgungspaketen enthalten.

Unterwegs war es dann tatsächlich aber so, dass wir die einzelnen Wanderkarten kaum genutzt haben. Für unsere Wegführung auf Tour nutzten wir hauptsächlich die Garmin Fenix 6 – Outdooruhr und die Topo GPS – App auf dem Smartphone. Das hat super funktioniert und war für uns vollkommen ausreichend. Lediglich in weglosen Gebieten nahmen wir die Karten zu Hilfe. Die großen Übersichtskarten jedoch hatten wir andauernd in der Hand – egal ob es darum ging, die Route zu ändern, Ausstiegsmöglichkeiten zu suchen oder sich abends einfach nur einen Überblick über die schon zurückgelegte oder noch vor uns liegende Strecke zu machen. Diese würden wir auf jeden Fall wieder mitnehmen!


Unser Fazit zu den Versorgungspaketen:


Essen ist während der Tour wohl das Thema, das einem neben dem Wetter am meisten beschäftigt. Nach den ersten Wochen stellte sich langsam ein dauerhaftes Hungergefühl ein, das (die verfressenen Pausentage mal ausgenommen) meistens nicht mit den streng rationierten Portionen im Rucksack gestillt werden konnte. Umso wichtiger ist die Frage, aus was diese Portionen bestehen, damit man trotzdem abends zufrieden und einigermaßen satt ist. Schon während der Tour haben wir immer wieder darüber gesprochen, was wir nicht in den Paketen gebraucht hätten und was unbedingt bei der nächsten Tour noch mit rein sollte. Da die Pakete bis zum Versenden noch geöffnet bei Miris Eltern gelagert waren, konnten wir unterwegs noch einige Lebensmittel austauschen, nachdem wir das Supermarkt-Sortiment etwas besser kennen gelernt haben.


Jetzt im Nachhinein können wir sagen, dass es auch ganz ohne Pakete gut funktioniert hätte. Einzig in Umbukta ist ein Paket hilfreich, wenn man nicht zufällig in Umbukta ankommt, wenn der Mat Bussen dort hält oder nach Mo i Rana trampen möchte (oder wie wir dort mit dem Fahrrad vorbei kommt ;)). Ansonsten waren die Einkaufsmöglichkeiten immer ausreichend, um sich für zwei Wochen Wildnis einzudecken. Auch Sportgeschäfte gibt es in Norwegen in nahezu jedem kleinen Dorf, so dass auch der Nachschub an Trekkingnahrung unkompliziert möglich ist.

 

Wir persönlich würden dennoch wieder Versorgungspakete mit einplanen. Zum einen war es hilfreich, um unkompliziert Ausrüstung nachzuschicken, zum anderen weil die Auswahl in den meist sehr kleinen Supermärkten doch eher gering ist und man das Essen nach ein paar Monaten nicht mehr sehen kann. Da waren wir immer super über die Abwechslung aus unseren Paketen und dass wir hin und wieder ganz bestimmte Gelüste aus den deutschen Supermärkten noch schnell in Auftrag geben konnten ;)


Ein weiteres Fazit zum Essen auf Tour: Da wir Zuhause Industriezucker größtenteils vermeiden, hatten wir auch unsere Verpflegung unterwegs so geplant. Bei so großen Anstrengungen verlangt der Körper jedoch regelrecht nach Zucker und so wurde z.B. das Porridge am morgen sehr bald nachgesüßt ;) Und wehe, es waren für den Abend im Zelt nach einem harten Wandertag nicht genügend Süßigkeiten im Rucksack :D


Lebensmittel, die man in Norwegen nicht so leicht bekommt, sind z.B.

  • ungekühlte (Gemüse-)Aufstriche (gibt es z.B. in kleinen Aludöschen von Zwergenwiese oder Rapunzel)

  • Sojaflocken/-granulat oder Hanfsamen (für mehr Proteine im Abendessen)

  • Kräutertees (in Norwegen gibt es fast ausschließlich Schwarztee)

  • Brühwürfel

  • Hafermilchpulver

  • Gute Sport-Riegel, mit Nüssen, Proteinen etc., die nicht nur aus Zucker bestehen und dementsprechend nicht lange herhalten


Norwegische Produkte, auf die wir in Zukunft nicht mehr verzichten wollen auf Tour:

  • Hurtigris (schon gekochter, aber getrockneter Reis, der in nur 5 Min. fertig gekocht ist!)

  • Kvikk Lunsj

  • Skinke Ost

  • Lomper

  • Instant - Kålrabistappe

  • Nugatti - Minituben (das norwegische Pendant zu Nutella)

  • Instant-Rømmegrøt (bestes Hüttenfrühstück)

  • Pfannkuchen-Trockenmischung (versüßte uns immer den Hütten-Aufenthalt - gibt es in den meisten selbstbedienten Hütten auch in der Speisekammer)


Unser Lieblingsessen auf Tour: Nudeln mit einer Instant-Tomatensoße, Sojagranulat und Hanfsamen -> schnell fertig, leicht und mit einer Extraportion Proteinen :) Und zum Nachtisch eine 200g Tafel Schokolade!


Falls ihr noch Fragen zu einem der drei großen Vorbereitungsthemen habt, schreibt uns gerne :) Und auch für Tipps und Erfahrungen zur weiteren Ausrüstungsoptimierung sind wir immer dankbar!


(Alle hier aufgelisteten Produkte sind Werbung von Herzen, wir bekommen keine Gegenleistung dafür)




442 Ansichten2 Kommentare

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2 Comments


Laufliebhaber
Laufliebhaber
Oct 09, 2022

Hallo ihr zwei,


jetzt seid ihr schon fast am Ende eurer Tour angekommen. Ich bin gespannt auf alles was ihr im Nachgang erzählen und berichten werdet. Was ich in eurer Packliste nicht finden konnte waren die Wanderkarten. Habt ihr alle mitgenommen oder nur einen Teil und den Rest mit den Verpflegungspaketen verschickt? Eine gute Zeit,

Alex

www.laufliebhaber.de

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Miri
Oct 17, 2022
Replying to

Hey Alex :)

Wir werden unsere Packliste in den nächsten Tagen nochmal aktualisieren. Da hat sich kurz vorher und vor allem dann unterwegs nochmal einiges geändert. Und auch zu den Paketen wird nochmal ein Fazit kommen. Die Wanderkarten haben wir auf die sechs Pakete aufgeteilt, damit wir nicht alle auf einmal mittragen müssen :)

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