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Miri

NPL - Etappe 8: Sulitjelma bis Abisko (Nordkalottleden, Padjelantaleden & Kungsleden)

Nach zwei schönen und erholsamen Pausentagen in Fauske ging’s dann vormittags mit dem Bus zurück nach Sulitjelma. Dort holte ich noch mein Paket mit ein paar neuen Schuhen ab.


Während wir im Supermarkt noch kurz frühstückten, wurden wir immer wieder von Einheimischen angesprochen. Einmal waren es sogar vier auf einmal. Sie wollten alles über unsere Wanderung wissen und wir waren fast ein bisschen überfordert mit so vielen Fragen. Ein älterer Mann setzte sich dann zu uns und erzählte, dass es schön ist, dass jetzt wieder so viele Wanderer unterwegs sind. Die zwei Corona-Jahre wäre es sehr still hier in Sulitjelma gewesen. Dann erzählte er uns noch von einem Unfall mit Hubschraubereinsatz, der vor ein paar Tagen bei einer Flussquerung hier passiert war. Von dem Fluss hatten wir schon bei anderen gelesen und ziemlich Respekt vor der Furt. Diese Geschichte machte es nicht besser.


Inzwischen hatte es aufgehört zu regnen. Als dann noch ein paar Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke brachen, war das unser Startschuss. Von Sulitjelma aus ging es dann erstmal 500 Höhenmeter hoch zur Ny-Sulitjelma-Fjellstue. Dort machten wir dann Mittagspause bevor wir uns an die nächsten 600 Höhenmeter machten.


Je höher wir kamen, desto kälter wurde es und auch der Wind wurde mit jedem Höhenmeter stärker. Die Aussicht von dort oben war aber gigantisch. Wir konnten zurück blicken bis zu den hohen Bergen, von denen wir vor ein paar Tagen nach Sulitjelma abgestiegen waren. Die Landschaft hier oben war karg und steinig und sah mit dem

Lichtspiel in den Wolken irgendwie dramatisch aus.





Nach ein paar Kilometern erreichten wir den Storelvvatnan und mussten einen zufließenden Fluss queren. Genau da erwischte uns ein Starkregenschauer.



Der Wind bließ die Regenwolken aber bald weiter und es zog wieder auf. Von oben sah der See wunderschön aus, wie er von der Sonne angestrahlt in einem kräftigen türkis zwischen grünen Hügeln lag.





Als wir über einen kleinen Pass drüber waren, ging es wieder etwas bergab. Auf der anderen Seite lag ein weiterer Bergsee im Schatten der Wolken. So dunkelblau und kühl strahlte er eine ganz andere Stimmung aus als der vorher.



Dann ging es nochmal kurz bergauf, bevor der Weg dann über viele vereiste Schneefelder und Geröll wieder abwärts führte.


Kurz vor der Sorjushytta fanden wir dann eine gute ebene Fläche für unser Zelt. Es war noch komplett nass von letzter Nacht. Innen wischte ich kurz mit einem Handtuch raus. Außen würde es heute Nacht sowieso wieder nass werden.






In der Nacht hatte der Wind extrem zugenommen und unser Zelt wurde von kräftigen Sturmböen durchgerüttelt. An Schlafen war da nicht viel zu denken. Trotz guter Abspannung bog sich das Gestänge regelmäßig durch und wir hatten Angst, dass es brechen könnte. Immer wieder hielten wir es von innen fest. Die Regentropfen schleuderte es mit jeder Windböe mit voller Wucht gegen die Plane, was einen ohrenbetäubenden Lärm verursachte.


Um 4:00 Uhr beschlossen wir, dem Zelt einfach zu vertrauen, um zumindest noch zwei Stunden Schlaf zu bekommen. Das klappte aber eher mäßig.


Das Zelt in dem Wind abzubauen, war dann eine ziemliche Herausforderung. Es war so kalt, dass wir schon nach wenigen Sekunden unsere Finger nicht mehr spürten.


Wir brachten die kurze Strecke zur Hütte schnell hinter uns. Nach ein paar weiteren Schneefeldern standen wir dann endlich davor. Sie hatte eine wunderschöne Lage direkt am Ufer des milchig-türkisen Sårjåsjávvre.




Von innen war sie mega gemütlich. Wir wurden von einem Spanier begrüßt, der uns auch gleich Teewasser aufsetzte, als er sah wie erfroren wir waren. Er war in die entgegengesetzte Richtung unterwegs und so konnten wir gegenseitig ein paar Tipps und Erfahrungen zu den Wegen austauschen.



Wir heizten den Ofen ein und kochten uns Kokos-Couscous zum Frühstück.

Draußen war es richtig ungemütlich. Die ganze Hütte wackelte bei den Windböen.




Es fiel uns richtig schwer, die Hütte wieder zu verlassen und weiter zu gehen.


Wir mussten noch über ein ziemlich steiles Schneefeld, das direkt im See endete. Ausrutschen würde also ziemlich kalt werden. Zum Glück blieb uns diese Erfahrung erspart.



Nach 6 Kilometern standen wir dann vor besagtem Fluss. Es hätte eigentlich eine Brücke gegeben, aber die war kaputt. Der Fluss war riesig! Von dort wo wir standen, konnten wir das gegenüber liegende Ufer nur erahnen. Wir konnten uns schnell auf eine geeignete Furtstelle einigen, zogen unsere Schuhe aus und die Neoprensocken an und krempelten die Hose so hoch wie möglich.


Allein der erste der fünf Flussarme war 30m breit. Das Wasser ging uns anfangs bis zu den Oberschenkeln und war eisalt. Die Strömung zerrte an unseren Beinen. Schon nach 5 Metern gaben die Neoprensocken auf und auch unsere Unterschenkel brannten vor Kälte, so dass es uns schwer fiel, uns noch auf die Schritte zu konzentrieren. Die Steine im Wasser waren ziemlich rutschig, so dass wir trotz der Kälte sehr langsam und vorsichtig gehen mussten. An der ersten Mittelinsel angekommen, spürten wir unsere Füße kaum mehr.


Dann mussten wir erst wieder nach einer geeigneten Furtstelle über den nächsten Flussarm suchen. Wir zitterten am ganzen Körper, als wir wieder ins Wasser stiegen. Auch die übrigen vier Flussarme waren alle 20-30m breit.



Es regnete und stürmte immer noch. Ich kann nicht mehr sagen, wie lange wir für die Querung gebraucht haben. Als wir endlich das andere Ufer erreichten, waren wir dermaßen ausgekühlt und fertig mit der Welt, dass wir trotz Regen eine Pause brauchten. Hätte mir in diesem Moment jemand angeboten, mich auf direktem Weg nach Hause zu fliegen, ich hätte nicht eine Sekunde gezögert. Zum Glück war hier aber niemand, der uns so ein Angebot machen könnte ;) Über dem Gaskocher versuchten wir unsere Hände und Füße irgendwie wieder aufzutauen. Dann rafften wir uns auf und liefen weiter.


Kurz darauf erreichten wir die Landesgrenze und durch einen Regenbogen hindurch wanderten wir nach Schweden. Das Bild sah so magisch aus, dass wir die Kälte für einen kurzen Moment vergaßen.



Ab hier war dann nicht mehr viel mit Wegmarkierungen, geschweige denn Wanderwegen... Es ging über weite Sumpfebenen und mit Wasser vollgesaugte Moosflächen. Bei jedem Schritt standen wir knöcheltief im Wasser.



Als endlich die Sårjåsjaurestugan, eine kleine Schutzhütte, in Sicht kam, war schnell klar, dass wir heute nicht mehr weiter gehen. Sie war wirklich traumhaft am Ostende des Sees gelegen - sogar mit kleinem Stand.






Aber alles, was uns gerade interessierte, war der hoffentlich vorhandene Holzofen in der Hütte. Drinnen gab es zwei winzige Räume mit je vier Betten. Und tatsächlich stand in der Ecke auch ein kleiner Ofen. Gottseidank!


Nur leider konnten wir nirgends Feuerholz finden und auch draußen ließ sich nichts finden, dass man annähernd anzünden konnte. Und so war es drinnen auch nicht wärmer als draußen. Ohne Ofen würden unsere ganzen Sachen niemals trocknen... Wir waren ziemlich geknickt. Aber immerhin waren wir vor den heftigen Sturmböen geschützt! Wir plauderten noch kurz mit einen Holländer, der den zweiten Raum belegte. Dann holten wir unsere Schlafsäcke raus und schälten uns aus den nassen Klamotten.


Mit einer dampfenden Tasse Tee in der Hand wurde uns dann endlich langsam wärmer. Draußen vor dem Fenster liefen ein paar Rentiere vorbei. Im anderen Raum fanden wir noch eine Kerze und so machten wir es uns nach dem Abendessen noch mit zwei heißen Schokoladen gemütlich.






Als wir am nächsten Morgen aufwachten, war es immer noch eisig kalt. Aber es schien, dass zumindest der Wind nachgelassen hatte. Während wir noch in unseren Schlafsäcken frühstückten, klopfte der Holländer um sich zu verabschieden. Er fragte uns scherzend, ob wir es wohl auch geschafft hätten, nicht zu erfrieren über Nacht.


Als wir uns dann überwunden hatten, den Schlafsack zu verlassen und wieder in die nassen eiskalten Klamotten zu schlüpfen, folgten wir weiter dem Nordkalottleden. Etwas erhöht ging es immer parallel zu einem Tal entlang, durch das sich der Sårjåsjåhkå schlängelte. Die Landschaft war weitläufig und bestand aus unendlich vielen Grüntönen.





Mittags erreichten wir die von Samen geführte Stáddajåhka-Hütte und machten bei leichtem Nieselregen kurz Pause auf einer Bank.






Als wir weiter gingen, hatte sich der Niesel wieder in stärkeren Regen verwandelt. Wir liefen weiter durch das endlose grüne Tal, bis wir den Virihaure-See erreichten. Dort schlugen wir dann das Zelt auf.




Das Zelt war wieder einmal nass und durch den Sturm der vorletzten Nacht hing so viel Dreck an den Planen, dass erstmal Putzen angesagt war.


Beim Zeltaufbau haben wir nach den vielen Nächten schon eine richtige Routine entwickelt. Das könnten wir inzwischen auch blind. Sobald das Zelt steht, kümmert sich Flo dann ums Abspannen, während ich es dann von innen trocken wischte, bevor ich unsere Isomatten aufblies und es uns gemütlich machte. Dann kümmerte ich mich meistens ums Aussortieren und Speichern der Fotos und schrieb kurz einen Tagebucheintrag, während Flo uns Abendessen kochte. Danach schauten wir anhand unserer Karten die morgige Etappe durch. Den restlichen Abend verbrachten wir oft mit Musik oder Hörbuch hören, immer noch hungrig zu sein und uns das auch im Minutentakt mitzuteilen und wenn wir Glück haben, gab’s noch eine der streng rationierten Tafeln Schokolade. Da wir aber gestern schon eine hatten, zählte heute leider nicht zu diesen glücklichen Tagen.



Am nächsten Morgen regnete es schon wieder und wir mussten das Zelt wieder nass einpacken. Langsam müffelte es schon richtig nach nassem Stoff. Wir gingen noch die restlichen Meter zum Sami-Hüttendorf Stáloluokta. Der Wegweiser mit seinen vielen Schildern war fast ein bisschen übertrieben für die paar Hütten ;)



Wir suchten den Kiosk und nahmen noch ein Knäckebrot für Mittag und zwei Snickers für die Morgenmotivation mit. Ab hier waren wir jetzt auf dem Padjelantaleden unterwegs.



Dann ging es direkt in den nächsten Anstieg. Wir liefen wieder durch weitläufige, grüne Fjelllandschaft. Über viele Passagen waren Holzbretter ausgelegt. Doch da auch die Wege dazwischen durch den Regen ziemlich matschig waren, blieb unsere Kleidung trotzdem nicht verschont.






Vom höchsten Punkt aus hatten wir dann eine tolle Aussicht über den großen Virihaure-See unter uns und einige schneebedeckte Berge im Hintergrund. Dicke schwere Regenwolken hingen über dieser schönen Landschaft und weiter vorne kündigte ein weißer Schleier schon den nächsten Schauer an.




Bald standen wir auch schon vor der Árasluokta. Da es immer noch regnete und ziemlich kalt war, verlegten wir unsere Mittagspause in eine der kleinen Hütten. Für so einen Tagesbesuch zahlte man knapp 20 Euro! Statt eines Holzofens gab es Gasheizungen in diesen Hütten. Es gab auch eine kleine Trockenkammer, die bei unseren vielen seit Tagen nassen Sachen allein schon die 20€ Wert war.





Nach anderthalb Stunden machten wir uns mit trockenen Klamotten wieder auf den Weg, der direkt mit einem Anstieg begann. Noch lange hatten wir eine tolle Aussicht auf den See. Weit und breit waren keine anderen Wanderer zu sehen. Nur ein paar Rentiere kreuzten unseren Weg.




An einem kleinen Bach fanden wir dann wieder eine schöne Stelle für unser Zelt. Die Katzenwäsche im Bach kostete bei nur 6 Grad aber ziemlich Überwindung.


Während wir mit einer Tüte Trekkingessen in unseren Schlafsäcken saßen, bewunderten wir aus dem Zelt heraus die schöne Aussicht auf das Tal unter uns. Das Gefühl mit einem kleinen Zelt mitten in dieser weiten, einsamen und schier endlos weiten Wildnis zu schlafen, ist schwer in Worte zu fassen. Wo all das, was in unserem normalen Leben wichtig ist, keine Bedeutung hat und es wieder um die ursprünglichen Dinge des Lebens geht. Diese Stille und Weite lösen ein unbeschreibliches Gefühl der Freiheit in uns aus. Und wir sind so dankbar, dies erleben zu können! Wir sprachen noch lange über diese Gedanken, bevor wir uns dann schlafen legten.



Das inzwischen allzu vertraute Trommeln der Regentropfen weckte uns am nächsten Morgen auf. Da wir seit Tagen kein Internet hatten und somit den Wetterbericht nicht kannten, hofften wir jeden Tag auf Sonne. Und wurden jeden Tag enttäuscht.


Nach den ersten Kilometern mischten sich kleine Hagelkörner unter die Regentropfen. Noch dazu hatten wir Gegenwind und bekamen alles frontal ab.


Bevor wir die Låddejåhkå erreichten, mussten wir den gleichnamigen Fluss über eine wackelige Hängebrücke überqueren. Türkise Wassermassen donnerten unter uns den Hang hinab. Wir blieben eine Zeit lang auf der Brücke stehen und betrachteten die unzähligen Strudel und Stromschnellen unter uns. Das Wasser strahlte so eine gewaltige Kraft aus!




An der Hütte angekommen, heizte uns die nette Hüttenwartin gleich den Trockenraum ein. In der großen Küche unterhielten wir uns noch länger mit ihr. Seit vier Jahren verbrachte sie jeden Sommer 2,5 Monate allein hier oben. Sie erzählte uns, dass es oft nicht leicht ist und man sich ein bisschen verschließen muss um nicht dauernd Heimweh zu haben. Und dass sie vor allem auch gutes Essen vermisst.


Wir erfuhren, dass das Fjell normalerweise schon viel herbstlicher verfärbt sein müsste, aber dass die Nächte noch nicht kalt genug waren. Dafür wären die Tage schon viel kälter als üblich. Und sie erzählte uns von einem Café am Bootsanleger des Akkajaure, das seitdem unser Lichtblick war.




Nachdem wir das kleine Hüttendorf hinter uns gelassen haben, ging’s erstmal steil den Berg hinauf zur nächsten Hochebene. Dort angekommen, konnten wir wieder gemütlich einem Bretterweg folgen.




Ein Regenbogen zeigte uns, dass sich irgendwo die Sonne versteckte... Und auf den letzten Kilometern hatten wir dann Begleitung, die wir schon lange nicht mehr hatten:

Unsere Schatten wanderten die restliche Strecke mit uns gemeinsam :)

Das verlieh uns direkt einen richtigen Energieschub.







Unser Zelt stellten wir neben einem kleinen Bach auf. Heute war der erste Abend seit langem, an dem wir ein kurzes, aber schönes Abendrot hatten. Und wie heißt es so schön: Abendrot - Schönwetterbot!


Die ganze Nacht haben wir dann nur mit Frieren und weniger mit Schlafen verbracht - es hatte das erste Mal auf unserer Tour Minusgrade. Am Morgen war sogar das Wasser in unseren Trinkflaschen gefroren.


Doch die Redewendung hatte Wort gehalten: Der Himmel war strahlend blau und die Sonne stand schon in den Startlöchern.



Als würde die Sonne unsere Akkus aufladen, hatten wir heute viel mehr Energie. Die 10 Kilometer zur Gisuris-Hütte vergingen wie im Flug. Wir wanderten über grüne Hügel und durch viele kleine Birken, deren Stämme weiß in der Sonne leuchteten. In der Ferne entdeckten wir ein paar hohe Berge, deren Gipfel frisch angezuckert waren. Dann hatte es wohl tatsächlich schon geschneit in den höheren Lagen.






Auf dem Weg malten wir uns mal wieder aus, was wir uns alles leckeres im Hüttenkiosk zum Mittagessen kaufen würden. Nachdem die Hütte gestern nichts mehr hatte, waren unsere Hoffnungen heute groß.


Doch als wir an der Gisuris ankamen, fanden wir an der Tür des Hüttenwarts einen Zettel, dass er erst morgen wieder hier wäre. Ohne Hüttenwart auch kein Kiosk. So ein Mist - langsam wurde unser Nahrungsvorrat knapp. Für morgen hätten wir weder Frühstück noch Mittagessen. Also müssten wir es morgen unbedingt bis zur STF-Hütte Ritsem schaffen. Dort soll es einen größeren Shop geben.


Wir genossen auf einer Holzbank noch kurz die Sonne, dann stiegen wir den Weg hinter der Hütte weiter nach oben.




Es erwartete uns ein spektakulärer Blick ins Tal. Ein Fluss rauschte langsam in einer S-Kurve durch den Birkenwald. Dahinter ragten hohe, spitze Berge auf. Wir stiegen in dieses Tal hinab und überquerten den Fluss auf einer Hängebrücke.




Kurz darauf kreuzte noch ein türkiser Fluss unseren Weg. Es folgten ein paar Birkenwälder. Rechts neben uns immer das mächtige Áhkká-Massiv. Die Wände waren durchzogen von tiefen Furchen und die Gipfel waren schneebedeckt. Dieser 2018m hohe Berg ist für die Sami heilig und wird auch als Königin Lapplands bezeichnet. Die Hüttenwartin gestern hat uns gesagt, wenn wir an ihm vorbei laufen sollen wir ganz still sein - man würde sein Herz hören. Er strahlte eine dermaßene Stärke und Präsenz aus, dass wir ganz demütig vor diesem Panorama standen.


Abends fanden wir dann auch einen guten Zeltplatz mit dieser Aussicht.







Die Nacht war wieder bitterkalt. Eine dünne Frostschicht überzog unser Zelt am Morgen. Unseren kläglichen Rest Haferflocken bekamen wir mit zwei Packungen Rosinen und vielen Nüssen gerade noch auf eine Menge für zwei Personen. Dann warteten wir noch ab, bis die Sonne hinterm Áhkká-Massiv hervorkam und unser Zelt trocknete.



Auf den 5 Kilometern bis zum Bootsanleger träumten wir von dem Café dort. Wir überquerten den reißenden Vuojatädno mit seinen laut donnernden, blau leuchtenden Wassermassen.  Beeindruckt beobachteten wir dieses Naturspektakel von der Brücke aus.





Danach passierten wir die Akkastugorna-Hütte und gingen noch 1,5 Kilometer weiter zum Seeufer, an dem das Boot nach Ritsem anlegt. Die Bootsverbindung gehört quasi zum Wanderweg. Einen Weg um den See gibt es nicht.



Hungrig standen wir dann vor dem roten Café-Häuschen. Vor uns hing ein Schild an der Tür:



Irgendwie hatten wir das schon befürchtet. Trotzdem waren wir ziemlich enttäuscht.


Wir mussten noch zwei Stunden auf das Boot warten und es gab keine Möglichkeit, sich irgendwo aufzuwärmen. Es hatte gerade mal 7 Grad. Mit unserem Footprint bauten wir uns einen kleinen Windschutz, damit wir wenigstens davon eine Pause hatten.



Um 13.45 Uhr saßen wir dann mit sechs anderen Wanderern an Bord. Durch den starken Wind waren die Wellen ziemlich hoch und das Schiff schaukelte stark. Da waren wir dann doch ganz froh, dass wir nicht vorher noch im Café essen waren ;) Vom Wasser aus hatten wir nochmal einen grandiosen Blick auf das Áhkkámassiv.



Eineinhalb Stunden später legten wir dann in Ritsem an. Dort suchten wir direkt den Shop und waren froh, dass er noch gut gefüllt war. Aber die Preise waren happig! 9€ für eine Packung Reis, 8€ für Haferflocken, 6,50€ für eine Tube Schmelzkäse und 5€ für eine Butter!

Letztere musste aber heute sein. Wir hatten irgendwie beide so eine große Lust auf Butter, dass nach der Mittagspause nur noch die halbe Butter übrig war… Als Nachtisch bestellten wir uns noch zwei Zimtschnecken.




Um 16.30 Uhr machten wir uns dann wieder auf den Weg. Der Padjelantaleden endete in Ritsem. Ab hier folgten wir wieder ein paar namenlosen Wanderwegen. Zuerst ging es aber noch 20 Kilometer über eine Gravelroad. Die Landschaft war einfach schön. Weitläufiges Fjell umgab uns, dass von der Abendsonne abgeleuchtet wurde.





Ein Stück abseits der Schotterstraße fanden wir im Fjell dann einen tollen Platz für die Nacht. Die untergehende Sonne zauberte einen hellrosa Streifen über die Berge im Hintergrund.





Eine weitere Nacht mit Minusgraden, in der wir vor Kälte kaum geschlafen haben, lag hinter uns. Wir waren richtig gerädert und fühlten uns überhaupt nicht fit. Daran konnte auch die Sonne heute nichts ändern. Das waren jetzt doch ein paar Nächte zu viel ohne Schlaf. Wir schleppten uns bis zur Sitasjaurestugorna, wo wir unsere Mittagspause machten.


Der Hüttenwart begrüßte uns und als wir für den Tagesbesuch bezahlen wollten, winkte er ab. Die Hütte lag malerisch oberhalb eines Sees und die Aussicht aus dem Fenster war ebenso schön!





Nach dem Mittagessen überlegten wir schon, einfach hier zu bleiben und direkt ins Bett zu gehen. Wir waren einfach so müde. Aber es sollte nur noch zwei Tage schönes Wetter geben, dann sollte es wieder kälter und regnerisch werden. Deshalb wollten wir den Tag lieber zum Wandern nutzen. Außerdem hätte die Übernachtung 120€ gekostet.


Wir sammelten unsere restliche Energie zusammen und gingen weiter. Es ging direkt den nächsten Hang hinauf. Oben erwartete uns wieder eine wunderbar weite Fjellebene. Die Sonne im Rücken liefen wir kilometerlang auf einer Quadspur aus Holzplanken. Jetzt verstanden wir auch, warum die Wege hier oft als schwedische Wanderautobahn bezeichnet werden ;)






Die Müdigkeit war bald wie weggeblasen. Auch wenn sich kilometerlang nichts am Landschaftsbild änderte, war es so schön hier entlang zu laufen. Dadurch, dass es hier so flach war, reichte der Blick ewig weit.


Nach einer kleinen Sumpfpassage überraschte uns ein richtiges Wollgrasfeld. Die weichen Puschel leuchteten weiß im Sonnenlicht.




Wir wollten vor dem Sonnenuntergang, der inzwischen schon wieder um 20.00 Uhr stattfand, einen Zeltplatz haben. Auf der Karte schauten wir nach Flüssen, die demnächst unseren Wanderweg kreuzten. Vier Kilometer weiter fanden wir dann einen. Die Sonne war gerade am Untergehen und zauberte ein magisches Licht auf die Landschaft.








Sobald die Sonne verschwunden war, wurde es schlagartig eiskalt. Wir zogen alles an, was wir hatten (inklusive unserer schlammverschmierten Wanderhosen) und versanken tief in unseren Schlafsäcken. Inzwischen hatte uns die Müdigkeit wieder eingeholt und wir wollten einfach nur noch schlafen.


Und wir hatten endlich wieder gut geschlafen diese Nacht!

Am Morgen wärmten Sonnenstrahlen das Zelt. Bei offenen Zelttüren und wunderschöner Aussicht genossen wir unser Porridge. Wir nahmen ein paar tiefe Atemzüge von dieser klaren, kalten Luft, an die wir uns inzwischen so gewöhnt hatten, und fühlten uns schon wieder viel besser.


Nachdem wir über einen Pass drüber waren, landeten wir in einem weiteren Tal und die Landschaft änderte sich schlagartig. Sie war von vielen Felsen und Steinen durchzogen und ein paar tiefblaue Seen lagen ruhig vor schneebedeckten Bergen.






Nach einigen Kilometern stiegen wir auf zur Hukejaurestugan, wo wir auch gleich vom Hüttenwart begrüßt wurden. Er brachte uns eine Thermoskanne mit kalter Beerenlimonade und fragte uns über unsere Tour. War das gut, mal wieder etwas anderes als Wasser zu trinken. Wir erzählten und er sprach uns seinen Respekt aus, dass wir nach diesem Wetter überhaupt noch unterwegs waren und drückte uns die Daumen, dass wir es vor dem Wintereinbruch ans Ziel schaffen werden. Und er meinte, wir sollen uns vom ersten Wintereinbruch nicht verunsichern lassen. Meistens bleibt der Winter nicht gleich vom ersten Schneefall an.





Dann ging es weiter bergauf und nachdem der Anstieg geschafft war, machten wir Mittagspause. Die Landschaft war einfach wunderschön und bei diesem Wetter machte es gleich doppelt Spaß, durch sie hindurch zu wandern.






Der weitere Weg war dann ziemlich schlecht markiert. In Schweden zeigten keine roten Ts den Weg an sondern oft kleine Steinmännchen. Vielleicht war es aber auch nicht die beste Idee, den Weg in einem Geröllfeld mit Steinmännchen zu markieren.


Wenn wir nicht gerade über große Steinbrocken hüpften, mussten wir uns den Weg durch sumpfige Wiesen suchen. Dann mussten wir den Čuhčajávri zweimal queren. Das erste Mal klappte gut. Beim zweiten Mal mussten wir ohne Schuhe durch und Flo rutschte einmal aus und fiel ziemlich blöd aufs Handgelenk.


Den restlichen Tag folgten wir dem Fluss und als er einen kleinen See bildete, stellten wir an seinem Ufer unser Zelt auf. Die letzten Sonnenstrahlen nutzten wir für ein ziemlich kaltes Bad im See. Danach fühlten wir uns dafür richtig gut!






Am nächsten Tag war es dann deutlich kälter und die Sonne versteckte sich anfangs hinter einem Wolkenschleier. Wir gingen noch weiter bis ans Ende des Tals, das den Blick auf den Kebnekaise - den höchsten Berg Schwedens - freigab. Der Weg führte an einem wiesenbewachsenen Berghang entlang.




Danach bogen wir nach links in das nächste Tal ab. Wir überquerten den Tjäktjajåkka über eine Brücke. Der Fluss hatte das klarste und türkiseste Wasser, das wir je gesehen haben! Ganz gemächlich floss er dahin. Wahnsinn, was die Natur immer wieder für unfassbar schöne Szenen hervorbringt!




Wir begegneten noch einer kleinen Rentierherde, bevor unser Wanderweg dann in den Kungsleden mündete.


Und schlagartig war es mit der Einsamkeit vorbei. So vielen Wanderern, wie wir hier an einem Tag trafen, waren wir auf der gesamten Tour noch nicht begegnet. Der Wanderweg war auf einmal dreispurig oder manchmal auch so breit, dass gar kein Weg mehr erkennbar war. Nur die Holzbretter bildeten dann ein Nadelöhr und es staute es sich.








An der Sälkastugorna machten wir Mittagspause und unsere Essensgelüste wurden wieder einmal enttäuscht: Wir standen vor komplett leeren Regalen im Shop. Nur ein paar Streichhölzer, Knäckebrot und einzelne Teebeutel gab es noch. Von denen nahmen wir uns auch noch ein paar mit - auch wenn einer 1€ kostete! Aber da es immer so kalt war und das Wasser aus den Flüssen und Seen genauso eiskalt war, tranken wir tagsüber immer viel zu wenig. Mit Tee würde das hoffentlich besser klappen.


Nach der Pause mussten wir auch dieses Tal bis zum Ende durchqueren. Dann ging es den steilen Tjäktjapasset 300 Höhenmeter hoch. Von oben konnten wir das gesamte Tal überblicken, durch das wir heute gewandert waren. Dieser Blick zurück ist immer wieder faszinierend, wenn man sehen kann, wie weit man einfach schon gelaufen ist an diesem Tag.



Auf der anderen Seite des Passes lag ein weiteres langes Tal, das jedoch viel steiniger war als das vorherige. Über viel Geröll stiegen wir ab zur Tjäktjastugan, wo wir dann unser Zelt aufstellten.


Eine große Kanne mit Limonade hieß die Wanderer willkommen. Vom Zeltplatz hatten wir eine tolle Aussicht über das Tal. Wir waren ziemlich ausgekühlt nach dem langen Tag. Der Wind pfiff nur so um unser Zelt und wir verkrochen uns schnell in die Schlafsäcke.








Die Sonne ließ sich am nächsten Tag nicht blicken und dementsprechend kalt war es auch. Nach nur wenigen Kilometern zog die erste Regenfront über uns hinweg.


Während wir durch das Tal weiter abstiegen, unterhielten wir uns über die doch eher ungewöhnliche Mode hier. Gestern waren uns zwei Wanderer begegnet, die in langen marokkanischen Leinengewändern unterwegs waren sowie einer Frauengruppe mit total bunten und wild gemusterten Leggins. Eine Frau hatte einen langen Daunenrock an. Heute sind uns zwei Männer mit Cowboyhüten entgegen gekommen und ein weiterer mit Zigarre im Mund. Eine Frau trug pinken Lippenstift und alle rochen nach Parfum. Und dann kamen wir: matsch verschmierte Hosen bis zu den Knien und ganz bestimmt nicht blumig duftend ;)




Nach 14 Kilometern erreichten wir die Alesjaurestugorna. Der Shop war ebenfalls ziemlich leer, aber ein paar Haferflocken konnten wir uns noch abfüllen.


Im Aufenthaltsraum gab es einen kleinen Tisch mit ein paar Schokopralinen, Kaffee, Tee und heißer Schokolade. Das versüßte uns im wahrsten Sinne des Wortes den Tag :)


Außerdem war eine kleine Tafel mit dem Wetterbericht für heute und morgen aufgestellt. Das hatte dann eher den gegenteiligen Effekt... Ziemlich frostige Aussichten.






Als wir weiter gingen, regnete es und der Weg hatte sich wieder in ein Schlammfeld verwandelt. Ein kurzer Auftritt der Sonne zauberte einen Regenbogen über das Fjell.


Am Ufer des Alesjaure konnten wir immer wieder kleine Kiesstrände entdecken. An einem davon stellten wir schließlich unser Zelt auf. Im Zelt gab’s dann zum Aufwärmen erst mal wieder einen Liter Tee. Leider gab’s hier nur Schwarztee. Dass so viel Schwarztee aber vor dem Schlafengehen vielleicht nicht die beste Idee war, haben wir dann schnell gemerkt.






Am nächsten Morgen galoppierten etwa 30 Rentiere neben uns vorbei als wir gerade das Zelt abbauten. Dann liefen wir noch weiter am Alesjaure-See entlang.


Die ganzen frostigen Nächte haben inzwischen Wirkung gezeigt. Scheinbar über Nacht hat sich das Fjell in die buntesten Herbstfarben gehüllt. Warme Gelb- und Orange-Töne leuchteten uns von allen Seiten entgegen. Jedes Jahr aufs Neue bin ich fasziniert, was die Natur da im Herbst zaubert. Als möchte sie die Landschaft noch einmal in ihrer vollen Pracht erstrahlen lassen bevor der dunkle, graue Winter kommt. Wir konnten unser Glück gar nicht fassen, dass wir diese besondere Jahreszeit jetzt hier im Fjell erleben dürfen.










Nachdem wir die letzten bunten Bäume hinter uns gelassen haben, öffnete sich der Blick und ein großes Tal kam zum Vorschein, an dessen rechten Ende man schon den Abiskojaure erkennen konnte.



Wir stiegen über einen Bergrücken in dieses Tal hinab und landeten wieder in einem Birkenwald. Etwa zwei Kilometer vor der Hütte sahen wir dann etwas am Boden liegen: ein kleines Portmonnaie. Flo lief zu den drei Frauen, die vor uns gingen und fragte sie, ob es ihres wäre. Als sie verneinten, beschlossen wir, es mit zur Hütte zu nehmen und hofften, die Besitzerin war ebenfalls in diese Richtung unterwegs.


An der Abiskojaurestugan gaben wir die Geldbörse beim Hüttenwart ab. Dann sahen wir uns im Shop um. Er war noch ein bisschen besser gefüllt, als die vorherigen und so gab’s noch eine Dose Ananas zur Pause dazu. Später kam der Hüttenwart nochmal zu uns und erzählte, dass er die Besitzerin tatsächlich im Gästeverzeichnis gefunden hatte und sie überglücklich war. Wir quatschten noch ein bisschen über Abisko und über unsere Tour. Als wir uns dann verabschiedeten, weil wir noch ein bisschen weiter laufen wollten, verschwand er kurz im Shop und kam mit einer Tafel Schokolade wieder. Als Dankeschön fürs Mitnehmen und Abgeben der Geldbörse. Er meinte, es bräuchte mehr Menschen wie uns. Wir freuten uns riesig über die Schokolade :)



Da in dem Gebiet um Abisko freies Zelten verboten war, mussten wir noch neun Kilometer laufen, bis wir einen kleinen Zeltplatz erreichten. Um 19.30 Uhr kamen wir dann an der Stelle an, wo bereits etwa zehn weitere Zelte standen. Wir fanden noch einen schönen Platz direkt am Flussufer und machten uns dann nach dem Abendessen gleich über die Tafel Schokolade her.





Am nächsten Tag hatten wir dann nur noch fünf Kilometer bis nach Abisko. Das Wetter war toll und wir ließen uns Zeit und genossen den Spaziergang durch den herbstlichen Wald. Irgendwie roch es auch richtig nach Herbst. Wir konnten den Duft nicht beschreiben, aber genauso roch es auch bei uns zu Hause, wenn wir im Herbst durch den Wald gingen.


Der Weg führte uns immer am Abiskojåkka entlang. Da hier auch ein Pilgerweg, der Dag Hammarskjöldsleden, entlang führt, gab es schon die letzten Tage immer mal wieder Meditationsplätze und auch heute lag wieder einer auf dem Weg.





Dann standen wir endlich vor der STF Turiststation in Abisko. Und nicht nur wir. Mindestens hundert andere Wanderer wuselten vor und in der Hütte umher und genauso viele prall gepackte Trekkingrucksäcke standen überall herum. Wir waren fast ein wenig erschlagen von so vielen Menschen. Wir holten uns in dem kleinen Shop schnell ein paar Leckereien und setzten uns dann auf einer Bank in die Sonne.



Während wir aßen, suchten wir im Internet nach einer Unterkunft. Wir fanden eine Huskyfarm, zu der ein Hostel gehört. Und zum Glück hatten sie noch ein freies Zimmer. Allerdings war es am anderen Ende des Ortes und wir mussten nochmal 2,5 Kilometer dort hin laufen. Da der Supermarkt aber auch dort war, passte das eh.


Kurz darauf standen wir dann in dem kleinen Markt und überlegten, was wir uns für heute und morgen zum Essen kaufen sollen. Nach zwei Wochen Knäckebrot, Haferflocken und Nudeln waren wir überfordert von dem - im Vergleich zu Norwegen sogar bezahlbaren - Angebot. Wir hätten am liebsten alles gekauft! Dementsprechend üppig fiel der Einkauf dann auch aus ;) Dazu gab’s noch eine gemischte Tüte aus der Süßigkeiten-Abteilung, die nochmal so groß wie der ganze restliche Supermarkt war. Aber neben waschen, die nächste Etappe vorbereiten und die Ausrüstung wieder auf Vordermann bringen waren Pausentage ja vor allem auch dafür da, das Kaloriendefizit der letzten Tage wieder aufzuholen. Deshalb gab’s Nachmittag dann auch erst mal 12 Zimtschnecken :)



Abends trafen wir uns dann noch mit Hubertus, der ebenfalls gerade in Abisko war und teilten unseren Etappenziel-Whisky mit ihm. Es gab wieder viel zu erzählen über die letzten Tage. Da es heute eine klare Nacht war, wollten wir um 22.30 Uhr dann auf gut Glück mal nach draußen schauen. Flo und ich holten gerade noch unsere Schuhe, als Hubertus zu uns ins Zimmer gerannt kam und meinte, wir sollen uns beeilen. Mit offenen Schnürsenkel liefen wir nach draußen. Und waren sprachlos.


Ein langer zarter grüner Schleier tanzte am Himmel entlang. Es war unbeschreiblich. Für uns waren es die ersten Polarlichter. Was für ein perfekter Etappenabschluss! Wir starrten in den Himmel und konnten unser Glück kaum fassen.




Am nächsten Tag statteten wir dann den Huskys einen Besuch ab. Über 50 Hunde hatten sie hier und als wir kamen, hatten sie gerade Auslauf. Sofort rannten sie auf uns zu und begrüßten uns springend von allen Seiten. Sie waren total zutraulich und holten sich immer wieder ein paar Krauleinheiten ab. Gleichzeitig strahlten sie eine ungeheure Kraft aus. Der Trainer erzählte uns, dass sie eigentlich langsam mit dem Training für den Winter anfangen wollen, aber die Temperaturen tagsüber noch zu warm sind. Sie hofften, der Winter würde bald kommen. Diesem Wunsch konnten wir uns leider nicht anschließen. Wenn es nach uns geht, darf der Winter gerne noch einen Monat warten ;)








Auf unserer nächsten Etappe geht es wieder zurück nach Norwegen und wir freuen uns schon wieder auf die gemütlichen DNT-Hütten. Aber dieser kurze Ausflug nach Schweden hat definitiv viel Spaß gemacht!


Und wir haben auf dieser Etappe auch einen weiteren großen Meilenstein geschafft: 2000 Kilometer liegen nun schon hinter uns! Wie verrückt ist das! Wir haben irgendwie noch nicht wirklich realisiert, was wir tatsächlich schon alles geschafft und erlebt haben und wie weit wir schon gekommen sind… Bin gespannt, wie lange es dauert bis dieser Zeitpunkt kommt :)




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