top of page
  • Miri

NZ - Etappe 3: Touring the West Coast & West Coast Wilderness Trail

Touring the West Coast


Ab Wanaka ging für uns ein neuer Abschnitt los, der komplett anders war, als alles bisher! Wir fuhren raus an die Westküste!


Was haben wir nicht schon für Schauergeschichten von anderen Bikepackern über die Westküste gehört: Regen, Regen und noch mehr Regen. So viele Sandflies, dass es sich kaum aushalten lässt. Und bis nach Ross nur Asphalt…


Aber wir freuten uns trotzdem darauf. Und mal sehen, vielleicht haben wir ja, zumindest was Regen und Sandflies angeht, ein bisschen Glück.


Bezüglich der Straße müssen wir da wohl einfach durch. Unser nächster Trail (der Westcoast Wilderness Trail) beginnt dann erst ab Ross.


Damit man uns auf der Straße besser sieht, haben wir trotz Sonnenschein unsere neongelben Regenhüllen über die Rucksäcke gestülpt. Zu Beginn war noch ziemlich viel Verkehr. Und wieder fuhren die Autos extrem knapp an uns vorbei. Sogar, wenn die Gegenfahrbahn frei war, machte niemand einen Bogen um uns, als ob die Mittellinie eine unsichtbare Mauer wäre. Zum Glück wurde der Verkehr aber weniger, je weiter wir uns von Wanaka entfernten.



Wir fuhren am westlichen Ufer des Lake Hãwea entlang. Es ging viel bergauf, aber genauso oft auch wieder bergab, was die Höhenmeter erträglicher machte. Die Landschaft drumherum war ziemlich ausgetrocknet und dadurch eher braun. Das Seewasser war so klar und leuchtete am Ufer richtig türkis. Am gegenüber liegenden Ufer stieg eine Gebirgskette direkt aus dem Wasser empor. Muss ich noch erwähnen, wie traumhaft die Aussicht wieder einmal war? ;)









Wir machten eine kurze Pause. Dann wechselten wir an das östliche Ufer des Lake Wanaka und folgten ihm bis zum Ende des langgezogenen Sees. Die Aussichten waren nicht weniger atemberaubend.









Nach 74 Kilometern und knapp 1000 Höhenmetern erreichten wir unseren Campingplatz für heute. Es war wieder ein DOC-Campingplatz, der außer einem Plumpsklo keine Einrichtungen hatte. Dafür war er richtig schön an einem Fluss und inmitten von hohen Bergen gelegen!



Von unserem netten Zeltnachbarn bekamen wir auch noch leckere frisch gepflückte Aprikosen geschenkt :)



Wir kochten uns noch schnell eine große Portion Couscous zum Abendessen und wurden sogleich auch von den Hauptbewohnern der Westküste begrüßt. Unzählige Sandflies umzingelten uns, kaum dass das Zelt stand. In diesem Punkt hat unser Glück wohl nicht ausgereicht.




Auch am nächsten Morgen hatte die Sandfly-Armee unser Zelt noch komplett umzingelt. Wir wappneten uns mit Kopfnetz und Mückenschutz, bevor wir uns aus dem Zelt wagten.



Und es war wirklich schlimm. Die Mücken in Norwegen waren nichts dagegen. So schnell es ging bauten wir alles ab, bereiteten noch Trinkwasser für den Tag auf und schwangen uns auf die Räder damit der Fahrtwind die Biester vertrieb.


Und wieder war die Landschaft komplett anders als am Vortag. Zu beiden Seiten der Straße lag dichter Regenwald. Die Tiere dort drin sorgten für eine Geräuschkulisse, die alles andere übertönte.


Als wir über eine steinerne Brücke fuhren, erkannten wir weit unter uns einen türkis schimmernden Fluss, der durch die hohen grünen Berge floss.





Kurz darauf begann der Anstieg des Haast Passes. Stellenweise ging es ziemlich steil bergauf und wir waren heilfroh als wir den Scheitelpunkt erreichten und uns bergab rollen lassen konnten.




Wieder begleitete uns ein wunderschöner türkisblauer Fluss. Kurz darauf kamen wir an den Thunder Creek Falls vorbei. Wie ein dünner Schleier floss er aus dem Wald heraus über einen Felsen nach unten in den Fluss.




Als wir dann Mittagspause machen wollten, waren die Sandflies wieder so schlimm, dass wir kurzerhand das Zelt aufbauten und uns darin versteckten.






Bis zu unserem Ziel folgten wir dann dem Haast River. Durch ein breites Kiestal schlängelte er sich seinen Weg Richtung Meer.




Der Campingplatz in Haast war ziemlich cool. Küche, Aufenthaltsraum und Bäder befanden sich in einer alten Wellblech-Flugzeughalle. Und überall liefen gackernde Hühner herum.



Eins davon begrüßte uns direkt am nächsten Morgen. Sie stolzierte um unser Zelt herum und inspizierte dann gründlich beide Apsiden.




Am nächsten Tag ging es die letzten Kilometer raus zur Küste und nach ein paar herausfordernden Anstiegen konnten wir zum ersten Mal das Meer sehen.





Später überquerten wir einen breiten Fluss, der von beiden Seiten von leuchtend grünem Regenwald begrenzt wurde. Im Hintergrund waren schneebedeckte Berge zu sehen. Die Landschaft sah wieder einmal unglaublich aus!




Als wir am Monro Beach vorbei kamen, legten wir einen Stopp ein und wanderten die drei Kilometer raus zum Strand. Der Weg führte uns als schmaler Pfad direkt durch den dichten Wald. Überall wuchsen riesige Farne. Sogar Farne in Palmenform haben wir entdeckt. Es surrte und summte und pfiff so laut zwischen den Blättern, dass wir fast schreien mussten, um uns zu verstehen. Das Vogelgezwischer hörte sich so anders an, als die Vögel bei uns zuhause. Einmal dachten wir, dass irgendwo ein Handy klingelte, bis wir merkten, dass es ein Vogel war.






Wir überquerten eine Hängebrücke und erreichten schließlich das Meer. Ein paar Felsen waren im Wasser verteilt. Die Wellen schlugen sanft ans Ufer und zogen den Kies beim Zurückfließen knisternd mit sich.






Wir wollten eigentlich am Strand Mittagspause machen, doch sofort stürzten sich die Sandflies wieder auf uns. Also nahmen wir unser Essen wieder mit und aßen stattdessen auf dem Rückweg zu unseren Rädern.


Dann hatten wir noch 17 Kilometer vor uns bis zum Lake Paringa. Dort gab es einen schönen DOC-Campsite direkt am See. Wasser sollte man aus einem Fluss nehmen und abkochen. Der Fluss war aber leider ziemlich ausgetrocknet und grün vor lauter Algen und das Wasser sah wenig appetitlich aus. Aber wir waren viel zu durstig und eine andere Option hatten wir ja nicht.




Es war wieder ziemlich heiß heute und die Luftfeuchtigkeit hier an der Westküste ist extrem hoch, weshalb wir beim Radfahren noch mehr schwitzten als eh schon bei diesen Temperaturen. Aber wir waren froh um das trockene sonnige Wetter :)


Da es im Zelt sogar abends noch wie in der Sauna war, aßen wir draußen, was wir mit vielen neuen Stichen bezahlen mussten.


Das Zelt war am nächsten Morgen durch die hohe Luftfeuchtigkeit und die Kondensation über Nacht so nass wie schon lange nicht mehr.


Aber auch die Sandflies waren schon wach und so versuchten wir gar nicht erst das Zelt trocken zu wischen, sondern machten, dass wir los kamen.


Da wir nach zehn Kilometern an einer Salmon Farm vorbei kommen sollten, verschoben wir unser Frühstück dort hin.




Ein paar Kilometer weiter führte die Straße raus ans Meer an einen verlassenen rauen Strandabschnitt.




Die Wolken verdunkelten sich schon ziemlich und kurz darauf fing es an zu regnen. Ich setzte meinen Rucksack ab, um meine Regenjacke anzuziehen und merkte dabei nicht, dass der Teer unter uns noch nicht richtig trocken war. Das Ergebnis bemerkte ich dann ein paar Kilometer weiter: ich hatte klebrigen Teer auf meinem Rucksack und dadurch auch auf meiner teuren Hardshelljacke. So ein Mist! Konnte sowas nicht einfach passieren, wenn ich mein inzwischen eh schon ziemlich ausgebleichtes T-Shirt anhatte? Da wir ihn auf die Schnelle nicht runter bekamen, schnallten wir den Rucksack derweil auf Flo’s Gepäckträger.


Der Regen wurde immer stärker und es flossen richtige kleine Wasserfälle von unseren Helmen. So einen heftigen Regenschauer hatten wir noch nicht erlebt. Und das ging heute über Stunden bis in die Nacht hinein so weiter.




Unsere Membranen quittierten schon nach einer halben Stunde den Dienst. Und alle Schichten darunter saugten sich immer voller mit Wasser.

Nass - nasser - wir.

Eine Steigerung war nicht mehr wirklich möglich. Unglaublich, was da für Wassermassen vom Himmel fielen.



Die Geschichten vom Regen an der Westküste waren also auch nicht übertrieben.


Als wir kurz mal Internet hatten (Netz war an der Westküste Mangelware), buchten wir uns lieber gleich eine Cabin auf dem Campingplatz in Fox Glacier. Wenn das so weiter ginge, waren wir nicht scharf auf eine Nacht im Zelt.


Triefend nass erreichten wir abends den Campingplatz und waren wirklich froh um das Dach über dem Kopf!




Da die Heizung in der Cabin nicht richtig warm wurde, waren unsere Sachen am nächsten Tag leider immer noch nass. Da wir aber eh erst mal versuchen mussten, den Teer von meinen Sachen zu bekommen, blieben wir den Tag in Fox Glacier.


Im Internet hatte ich gelesen, dass man Teerflecken wohl mit Butter entfernen kann. Da es von den anderen Mitteln in dem winzigen Supermarkt eh nichts gab, probierten wir also das aus. Es kostete etwas Überwindung, absichtlich eine halbe Packung Butter auf meiner Jacke und meinem Rucksack zu verteilen…



Aber es funktionierte! Verfärbungen blieben zwar trotzdem zurück, aber wenigstens kann ich es so nicht mehr weiter verteilen. Nur hatte ich dann stattdessen große Fettflecken auf der Jacke, die auch die Waschmaschine nicht weg bekam... Also starteten wir die zweite Reinigungsaktion für heute. Mit einem Stück "wonder soap" ging es der Jacke ein zweites Mal an den Kragen. Was die Goretex-Membran davon halten würde, darüber wollte ich lieber nicht nachdenken...


Irgendwann abends war die Regenpause dann auch mal lang genug, damit die Jacke trocknen konnte. Die Flecken waren zum Glück kaum mehr zu sehen!


Am nächsten Tag folgten wir weiter der Westküste Richtung Norden. Die Straße führte uns wieder zwischen Regenwald hindurch. Es war unglaublich, in wie vielen verschiedenen Grüntönen die Pflanzen erstrahlten.



Das Höhenprofil zeigte heute drei große Zacken - 700 Höhenmeter teilten sich auf auf drei Anstiege. Dafür war die Strecke heute kurz. Bis nach Franz Josef waren es nur knapp 30 Kilometer. Wir kamen am frühen Nachmittag dort an und freuten uns auf ein schönes Café. Ein Blick auf die Preise trübte unsere Freude aber gleich wieder. Etwas geknickt holten wir uns dann doch lieber im Supermarkt daneben etwas und mussten schmunzeln, als wir eine andere Familie reden hörten, die wohl ebenfalls gerade deprimiert das Restaurant wieder verlassen hatten und sich ihr Mittagessen jetzt im Supermarkt holte.


Franz Josef war ein reiner Tourismusort. Es wimmelte nur so von Touristen als wir ankamen, über uns kreisten laut die Hubschrauber, die die Leute auf die Gletscher bringen und es gab weit mehr Heli-Touren-Anbieter als andere Geschäfte.


Im Anschluss an unser verspätetes Mittagessen fuhren wir mit den Rädern nochmal vier Kilometer aus der Stadt raus in Richtung Berge. Wir wechselten auf den Te Ara A Waiau Cycleway, der uns wieder durch wunderschönen Regenwald führte.




Dann erreichten wir den Parkplatz. Für Fahrräder gab es zum Schutz vor Keas sogar einen Shelter. Von dort aus war es nur eine kurze Wanderung zum Glacier-Lookout.



Leider hat der Klimawandel auch vor diesem Gletscher nicht halt gemacht und er war inzwischen schon um mehrere Kilometer zurück gegangen. Ursprünglich füllte er das komplette Tal aus.



Die zerfurchte blau schimmernde Struktur eines Gletschers ist trotzdem immer wieder beeindruckend!




Danach ging es für uns auf einen Campingplatz etwas außerhalb von Franz Josef. Auf dem schwarzen Brett wurde wieder vor den Keas gewarnt. Gut, dass wir da bisher verschont geblieben sind ;)




Am nächsten Tag hatten wir wieder einen langen Tag vor uns. Wir kamen am Lake Mapourika vorbei, in dem sich die schneebedeckten Berge spiegelten.



Kurz darauf passierten wir den Lake Wahapo, an dessen Ufer sich ein 80 Hektar großer Kahikatea-Sumpfwald befindet.




Als wir einen unglaublich türkisblauen Fluss überquerten, kam uns ein holländisches Paar entgegen, das ebenfalls mit dem Fahrrad unterwegs war.





Wir tauschten uns kurz aus und sie empfahlen uns ein kleines Café in Harihari. Es sollte bis 16.00 Uhr geöffnet haben. Das würde knapp werden… In unseren Köpfen hatten sich jetzt aber schon Bilder von saftigen warmen Cheese Scones eingepflanzt, also traten wir kräftiger in die Pedale, damit wir die fehlenden 30 Kilometer schaffen, bevor es 16.00 Uhr wird. Die Sonne brannte vom Himmel und die hohe Luftfeuchtigkeit setzte noch einen drauf. Es war einfach unfassbar heiß! Dann bremste uns auch noch ein längerer Anstieg aus.



Wir gaben alles und waren tatsächlich eine halbe Stunde vorher da - nur um dann das Closed-Schild an der Tür baumeln zu sehen. Es hatte wohl schon um 15.00 Uhr geschlossen. Wieso hatten wir einfach nie Glück bei sowas?


Gegenüber entdeckten wir ein altes Hotel und versuchten da unser Glück. Essen gab es dort aber erst in zwei Stunden. Also gab’s nur ein kaltes Gingerbeer für uns. Wir suchten uns einen schattigen Platz und knabberten dazu ein paar Toastbrotscheiben, die wir noch von gestern übrig hatten.



Nach dieser Pause nahmen wir die restlichen 17 Kilometer in Angriff. Wir hatten uns einen DOC-Campingplatz am Lake Ianthe für heute rausgesucht. Als wir ankamen, hatte sich der Himmel schon hinter dunklen Wolken verdeckt. Wir waren aber so aufgeheizt, dass wir trotzdem noch kurz in den See sprangen.



Wir kochten noch schnell Abendessen, bevor es dann auch schon zu tröpfeln begann. Die Sandflies wurden daraufhin noch aggressiver und wir zogen uns schnell ins Zelt zurück. Wir waren inzwischen so zerstochen, dass wir nicht noch mehr riskieren wollten. Wir haben schon einige Mückenschutzmittel ausprobiert, aber bisher waren die den Sandflies ziemlich egal…



Die ganze Nacht über hatte es dann so viel geregnet, dass selbst unser Rettungsdecken-Footprint nicht mehr ausreichte und sich unter unseren Isomatten ein richtiger See gebildet hatte.


Es war aber wohl immer noch genügend Wasser in den dicken Wolken über uns, das sie unbedingt loswerden wollten. So regnete es den ganzen Tag ohne Pause weiter. Und wie schon in der Nacht war es kein normaler Regen, sondern extremer Starkregen. Immer wieder blieben wir stehen und starrten fassungslos nach oben in den Himmel, während uns die schweren harten Tropfen scheinbar erschlagen wollten.


Nach 30 Kilometern erreichten wir Ross. Auf dem Campingplatz dort stellten wir uns kurz unter, um wenigstens eine kurze Pause vom andauernden Geprassel zu haben. Wir waren inzwischen schon wieder durch und durch nass und auch unsere Rucksäcke trieften nur so vor sich hin. Zu unserem Erstaunen hielten unsere Bikepackingtaschen aber wirklich komplett dicht.




West Coast Wilderness Trail


Dann ging es für uns endlich wieder offroad weiter! In Ross startet nämlich der West Coast Wilderness Trail.



Wir freuten uns so darauf, endlich von der Straße runter zu kommen. Inzwischen waren wir einfach nur noch wütend, wenn wir auf der Straße fuhren, weil wir nicht fassen konnten, wie die Autos und LKWs hier nur so rücksichtslos und teilweise wirklich gefährlich nah an uns vorbei donnern konnten.




Was wir in unserer Vorfreude aber nicht bedacht hatten war die Tatsache, dass ein Offroad-Trail bei Starkregen eventuell nicht die allerbeste Idee ist. Der Boden war vom vielen Wasser aufgeweicht und bremste uns. Außerdem bespritzten uns unsere Reifen von oben bis unten mit Matsch und nassem Kies, so dass wir uns vor Hokitika erst mal in einem kleinen Bach mit unseren Flaschen abduschten.


Wir haben zum Glück für heute noch ein Zimmer in einem B&B bekommen. Die Aussicht auf ein Bett und eine lange heiße Dusche ließ uns dann auch die letzten Kilometer noch schnell durchziehen. Das Zimmer war richtig schön und die Besitzer, die mit im Haus wohnten, waren super herzlich :)



Der Wetterbericht besagte leider auch für die nächsten Tage nichts Gutes. Da wir sowieso einen restday in Hokitika machen wollten, beschlossen wir, noch ein bisschen länger zu bleiben und die nächsten Starkregenschauer lieber auszusitzen. Für die nächsten zwei Tage buchten wir uns eine kleine Cabin auf dem Campingplatz.




Hokitika ist ein schöner kleiner Ort mit vielen kleinen Shops und Cafés, einem ziemlich coolen kleinen Kino und einem ganz besonderen Strand. Hier findet jährlich ein Beach Art Festival mit Treibholz statt. Wir hatten Glück und das Festival war erst ein paar Tage her, so dass wir die vielen skurrilen Kunstwerke, die über den ganzen Strand verteilt waren, noch bewundern konnten.









Wir nutzten die freien Tage, um unsere Fahrradketten vom Dreck und dem schon wieder beginnenden Rost zu befreien. Dann wollten wir unbedingt noch versuchen, unsere Regenkleidung wieder wasserdicht zu bekommen. Wenn der Wetterbericht stimmt, wird das sonst spaßig werden die nächsten Tage. Wir kauften Imprägnierspray und versuchten, die Membran im Trockner wieder zu aktivieren.



Und natürlich mussten wir auch die Cafés hier ausprobieren ;) In Neuseeland gibt es an jeder Ecke Pies. Doch meisten kann man sich nur zwischen verschiedenen Steak- oder Hackfleischvarianten entscheiden. Hier haben wir endlich auch mal vegetarische mit gegrilltem Gemüse gefunden.



Der Kurzurlaub in Hokitika tat gut und wir waren wirklich froh, in dieser Zeit ein festes Dach über dem Kopf gehabt zu haben. Solche Starkregenschauer wie diese haben wir noch nie erlebt! Nach drei Tagen Pause fingen dann aber unsere Hummeln im Hintern an, sich zu melden und wir beschlossen, dass es Zeit war, weiter zu fahren. Wenn der Wetterbericht stimmte, lagen zwei einigermaßen trockene Tage vor uns, bevor der nächste Starkregen angesagt war. Die wollten wir nutzen.


Da es hier in der Gegend nach starken Regenfällen immer wieder Erdrutsche gibt, entschieden wir uns gegen den Trail und nahmen stattdessen die Straße nach Greymouth. Den ersten Teil der Strecke fuhren wir wieder im Regen. Die Luftfeuchtigkeit war durch den vielen Regen auf 100% gestiegen und man schwitzte unglaublich viel. Die Regenkleidung ließen wir deshalb lieber aus.


Die Flüsse waren nicht mehr leuchtend blau sondern schlammig-braun und hatten alle Hochwasser.



Auf den letzten 18 Kilometern konnten wir dann aber trotzdem dem West Coast Wilderness Trail folgen, da er ab hier in Straßennähe an der Küste entlang verlief.



Nach einem kurzen Stück durch Regenwald fuhren wir an einem Strand vorbei und machten einen kurzen Abstecher zum Meer runter. Wir spazierten ein bisschen am Wasser entlang. Und dann kam sogar die Sonne raus!






Auf dem weiteren Weg hatten wir immer wieder schöne Ausblicke auf das Meer. Die Luft schmeckte salzig und die Sonne begleitete uns weiterhin. Es war traumhaft!





Dann erreichten wir Greymouth. Auf dem Weg zum Campingplatz holten wir uns in einer Bakery unser inzwischen typisches Mittagessen: einen Cheese- und einen Date-Scone. Die bekommt man hier an jeder Ecke. In der Hoffnung, das Wetter würde halten, bauten wir danach unser Zelt auf.




Den restlichen Tag verbrachten wir am Meer, hörten den Wellen zu und genossen das endlich wieder schöne Wetter. Wie bei allen Stränden, die wir an der Westküste gesehen haben, lag wieder eine Menge Treibholz herum. Aus ein paar Ästen hatte jemand ein kleines Tipi gebaut.






In Greymouth endete unsere Westküsten-Etappe. Wir hatten eine schöne, aber auch anstrengende Zeit hier. Die vielen Sandflies, der Starkregen, die extrem hohe Luftfeuchtigkeit und die rücksichtslosen Autofahrer zerrten zeitweise ziemlich an unseren Nerven. Aber wir durften auch wieder so tolle Landschaften entdecken, haben zum ersten Mal Regenwald erlebt und viele tolle Bekanntschaften gemacht.


Von hier aus werden wir morgen wieder ins Landesinnere fahren. Und passend zum Etappenziel haben wir genau heute unsere ersten 1000 Kilometer voll gemacht! Zur Feier des Tages wurden wir dann sogar noch mit einem schönen Sonnenuntergang belohnt :)








123 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page